In zehn aphoristisch-erzählerischen Texten lotet Giogio Agamben erneut den Raum des
Menschlichen aus: in seiner Beziehung zu Erinnerung und Spiel zur Religion zur Sehnsucht nach
dem nicht Erinnerbaren nach dem was wir als unser »Genie« unsere Autorschaft unser Ich
empfinden und was in keiner anderen Form als eben der des Unerhörten immer Flüchtigen und nur
- vielleicht - am »Tag des Gerichts« als Bild als Einbildung zu fassen ist. Das heilige Ich
und seine Helfershelferin die Psychologie werden insgeheim entthront und dem Denken (und
Leben) öffnen sich neue Wege auf denen der individuelle Eigensinn bewahrt bleibt aber innigst
verbunden mit einem Unerklärlichen oder Zauberischen oder Unpersönlichen Vorindividuellen. Das
»spezielle« Sein das Sein als Erscheinung und das in der Erscheinung erkennbare Sein ist
schließlich auch das Sein der Spezies das Angesicht der Menschheit. Die inhaltliche Klammer
des Buches liegt im Gedanken der Entweihung metaphysischer Konzepte die durch eben diese
Profanierung für einen neuen Gebrauch wiedergewonnen werden können. Die Profanierung löscht -
anders als die Säkularisierung die nur eine Verschiebung der Macht von der göttlichen auf die
menschliche Sphäre vornimmt - das Heilige nicht aus sondern läßt es wie in einem Suchbild
entstellt verrätselt aber auch mit neuer Leichtigkeit fortleben - so wie der Ritus fortlebt
im Spiel.