Im frühen 18. Jahrhundert drangen erstmals Frauen in größerer Anzahl in den Literatursektor
ein. Sie verkörperten den Typus der »gelehrten Frau« einige von ihnen fanden Zugang zum
Autorenstatus und avancierten zu »gekrönten Poetinnen«. Schon in der Mitte des Jahrhunderts
wurde ein anderer Frauentypus favorisiert: die Empfindsame die »schöne Seele«. Höhepunkt und
vorläufiger Abschluß dieses ersten Vordringens der Frauen in den literarischen Diskurs war die
Romantik. - Silvia Bovenschen erörtert anhand prägnanter Beispiele den Zusammenhang zwischen
dem weitgehenden Ausschluß der weiblichen Phantasie aus der kulturellen Produktionssphäre und
der männlich normierten Darstellung der Frau in Literatur Ästhetik und Philosophie. Ihr Buch
handelt von der »Geschichte der Geschichtslosigkeit« der Frauen. Es deckt die lange Spur eines
Denk- und Sprechverbots auf.