Nach 1989 waren Landkarten plötzlich nicht länger in Mode. Die Grenzen sollten geöffnet werden
für Menschen Güter Kapital und Ideen. An die Stelle der alten Karten traten Graphiken welche
die ökonomische Verflechtung innerhalb der EU illustrierten. Heute erleben wir einen
ideologischen Gezeitenwechsel: Wo die Mehrheit der Europäer noch vor einigen Jahren
optimistisch auf die Globalisierung blickte empfinden sie Migration und die Rückkehr der
Geopolitik als Quelle der Unsicherheit. Ivan Krastev untersucht die Ursachen für diesen Wandel
und erörtert welche Formen die europäische Desintegration annehmen könnte. Ein Zerfall der EU
so Krastev wäre eine Tragödie die den Kontinent zu internationaler Bedeutungslosigkeit
verurteilen würde.