Minsk im Sommer 2020. Eine junge Frau im ärmellosen weißen Hemd tänzelt vor einer schwarzen
Mauer aus martialisch vermummten Sondereinsatzkräften: Bilder wie diese gingen um die Welt. Der
Brutalität des Regimes setzen Hunderttausende mutige Bürgerinnen und Bürger aller
gesellschaftlicher Schichten Gewaltfreiheit kreative Vielfalt und dezentrale
Selbstorganisation entgegen. Was sich seit den Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 in
Belarus abspielt geht über eine regionale Protestbewegung gegen gefälschte Wahlen weit hinaus.
In Minsk und vielen anderen Städten des weithin unbekannten Landes zwischen Russland und der EU
wird Geschichte geschrieben. Weiblich friedlich postnational - so charakterisiert die Autorin
die Umwälzung in ihrem Land und stellt die Ereignisse in den Kontext europäischer und globaler
Emanzipationsbewegungen.