Um das Jahr 1800 lebten etwa eine Milliarde Menschen auf der Erde. Heute sind es mehr als acht
Milliarden. Begleitet wurde dieses Wachstum immer wieder von Mahnungen die letztlich auf den
Ökonomen Thomas Malthus zurückgehen: Zu viele Menschen bedeuten Hunger ökologische und
gesellschaftliche Krisen. Dana Schmalz zeigt wie mit dem »Bevölkerungsargument« Politik
gemacht wird: Ein Zuviel an Wachstum gibt es immer nur anderswo im globalen Süden oder in
marginalisierten Milieus. Regierungen nutzen das Argument um reproduktive Rechte
einzuschränken rassistische Vorstellungen leiten nach wie vor die Entwicklungspolitik. Und
neuerdings verweisen antifeministische Gruppierungen auf Geburtenraten um ihre
Verschwörungsideologien diskursfähig zu machen.