Ein Mann sitzt in seinem australischen Zimmer und ersinnt einen Autor im ungarischen Szolnok
der seinerseits Briefe an seine junge Lektorin in der Prärie South Dakotas schreibt. Dabei ist
er sehr darauf bedacht den Altersunterschied zu bagatellisieren und er schickt ihr statt
eines Autorenfotos ein Bild des Familiengrabs. Irgendwann aber scheint ihre Prärie nicht mehr
von der Ödnis vor seinem Fenster unterscheidbar und sie sich auf seinen Briefseiten aufzulösen.
Und überhaupt werden sie und die Geschichten aus fernen Ländern bald von schmerzhaften
Kindheitserinnerungen an ein Mädchen aus der Nachbarschaft überschrieben. Gerald Murnane ist
der große Solitär der englischsprachigen Literatur und Inland sein murnaneskester Roman. Ein
Roman über Sehnsucht und Schuld über das was uns allen in die Kindheit scheint und worin noch
niemand gewesen ist - Tastgesten an den beweglichen Grenzverläufen zwischen ausufernder
Innenwelt und eingebildeter Außenwelt.