»Er brauchte gar keine Poesie zu schreiben um der größte Poet meiner Generation zu werden.«
Roberto Bolaño Im Frühjahr 86 stehen die Zeichen auf Sturm Augusto Pinochets Macht
bröckelt: Proteste brennende Reifen in den Straßen Santiagos Stromausfälle
Revolutionsaufrufe im Radio. Nur die weltvergessene Heldin dieser Geschichte nicht mehr jung
nicht mehr Mann hat bloß Augen für Carlos den bildhübschen Studenten der trotz ihrer
Stoppeln im Gesicht ihrer Armut ihrer grellen Art immer näherkommt. Sie stürzt sich vollends
in die Hoffnung singt Liebeslieder lacht und phantasiert doch vergebens. Denn wer hat die
Macht wer bestimmt die Grenzen zwischen oben und unten zwischen Mann und Frau? Sie ganz
sicher nicht. Und so bleibt ihr allein der Widerstand auf der Zunge und im Herzen. In
farbiger kräftiger brillanter Sprache erzählt Pedro Lemebel eine Geschichte von politischer
Militanz und sexueller Dissidenz. Torero ich hab Angst ist bedeutende queere
Weltliteratur. Ein bissiges Werk der Befreiung von Repression und Unfreiheit.