In seinem vielgelesenen und vielgepriesenen Buch Du mußt dein Leben ändern hat Peter Sloterdijk
das Üben als entscheidende conditio humana herausgestellt. In seinem neuen Buch analysiert er
die von dieser neuen Perspektive auf menschliches Denken und Handeln grundlegend verändernde
Beobachtung auf Wissenschaft und das Tun des Wissenschaftlers. Peter Sloterdijk begreift
Wissenschaft als eine Art und Weise mit Hilfe von wissenschaftserzeugenden Übungsverfahren den
Wissenschaftler selber ins Leben zu rufen. Diese Geschichte umspannt eine mehr als 2000 Jahre
währende Entwicklung. Sie setzt ein mit Platons Berichten über seinen athenischen Lehrer: Der
litt darunter daß er einen starken inneren Monolog mit sich führte der ihn disponierte in
der Akademie einfach stehenzubleiben. Die ursprüngliche Akademie ist also ein Übungszentrum in
dem die Menschen es lernen der Welt nach den Regeln der Kunst abhanden zu kommen. Selbst die
heutigen Universitäten haben auf diesem Gebiet einiges geleistet. Auch sie stehen in der
Tradition dieser platonischen »Absencenbeherbergungen« auch sie stellen die Liaison her
zwischen der Andersartigkeit des Denkens und der Andersortigkeit des Denkens welche die
Einübung der Wissenschaft allererst ermöglicht.