Der Mensch ist das mit Vernunft begabte Lebewesen das animal rationale. So will es die
philosophische Überlieferung. Geschichte und Gegenwart des Menschen legen jedoch die Vermutung
nahe dass in seinem Denken und Handeln mehr Unvernunft steckt als ihm selbst lieb sein kann.
Zwei Weltkriege und unzählige andere (menschliche) Katastrophen sowie die massive Zerstörung
seines Lebensraums lassen den Menschen als animal irrationale erscheinen. Der
Evolutionstheoretiker Franz M. Wuketits spürt die (natur-)historischen Wurzeln der Unvernunft
auf und kommt zu dem Schluss dass jene Portion Irrationalität die sich der Steinzeitmensch
leisten durfte seinen Nachfahren in unserer komplexen Welt immer wieder zum Verhängnis wird.