»Dialektik« ist die Beziehung eines der wirkungsmächtigsten und zugleich unklarsten
Theoriekomplexe in der Geschichte der Philosophie. Ist »Dialektik« eine Methode die
wissenschaftliche Organisation empririschen oder begrifflichen »Materials«? Oder ist sie eine
Ontologie die Widerspiegelung der (theologischen? gesellschaftlichen? psychologischen?)
Entwicklungsgesetze des Wirklichen selbst? Ist ihr Geltungsbereich eingeschränkt auf einen
bestimmten (erkenntnistheoretischen realwissenschaftlichen) materialen Bereich oder ist sie
eine Theorie mit universalem Erklärungsanspruch der auch noch beispielsweise den Bereich der
Natur umfaßt? Ist Dialektik überhaupt eine Wissenschaft? Die Antworten auf all diese Fragen
sind nach wie vor kontrovers. Der Seminarband versucht die dahinterstehenden Probleme zu
präzisieren und - soweit es heute möglich ist - eine Lösung näher zu bringen und zwar anhand
der nach wie vor einzigen bis ins Detail ausgearbeiteten dialektischen Theorie: der Hegelschen
Philosophie. Die Auswahl konzentriert sich auf drei thematische Schwerpunkte: 1) Dialektische
Methoden und (Hegelsche) Logik 2) Zentrale Probleme der Dialektik - die Theorie des Anfangs
der Negation und des Widerspruchs 3) Die phänomenalen und materialen Grundlagen der Hegelschen
Dialektik. Neben Originalbeiträgen von namhaften in- und ausländischen Hegel-Kennern sind in
den Band vor allem Arbeiten von Autoren aufgenommen die von sehr verschiedenen Positionen aus
zur Klärung dieser Themen beigetragen haben.