Michail M. Bachtin (1885-1975) hat in diesem Werk in Auseinandersetzung mit der russischen und
deutschen Ästhetik und dem Saussureschen Sprachbegriff eine eigene semiotische Literaturtheorie
entwickelt. Entfaltet wird sie am Beispiel des Werkes von François Rabelais. Denn um diesen
Klassiker der Weltliteratur zu verstehen ist nach Bachtin eine grundlegende Neuformulierung
(literar-)ästhetischer und kulturtheoretischer Fragestellungen erforderlich. Welches ist die
Relation eines literarischen Werkes zu seinem Kontext? In welcher Beziehung steht es zu den
kulturellen und literarischen Traditionen - bei Rabelais heißt dies: in welcher Weise hat die
volkstümliche Lachkultur sein Werk geprägt?