»Nachschriften sind freilich trübe Quellen« - dieses Heideggerdiktum kann gegen die
studentischen Nachschriften zu Hegels Ästhetikvorlesungen nicht geltend gemacht werden. Anders
als die von Hotho »geschönte« Ästhetik erweisen sie sich als höchst authentisch und bieten
einen aufschlußreichen Einblick in Hegels Gedanken zur Rolle der Kunst in der Kulturgeschichte.
Unter den vier Berliner Vorlesungen zur Philosophie der Kunst die Hegel zwischen 1820 und 1829
gehalten hat ist besonders jene von 1826 brisant. In ausführlicher Auseinandersetzung mit
exemplarischen Kunstwerken stellt er hier der sogenannten »These vom Ende der Kunst« die
Behauptung von der Unersetzlichkeit der Künste entgegen. Mit der Mitschrift des Studenten von
der Pfordten wird eine vollständige Überlieferung dieser Vorlesung nun erstmals publiziert.