R. Jay Wallace geht in seinen Frankfurter Vorlesungen der Frage nach inwiefern die Moral als
eigenständiger Bereich einer bilateralen Normativität verstanden werden kann. Eine solche
bilaterale Normativität wie sie etwa in Abmachungen Verträgen oder Versprechen aber auch in
familiären Beziehungen zum Tragen kommt ist ihm zufolge insofern spezifisch als sie zwei
Personen so miteinander verbindet dass ihre jeweiligen normativen Situationen nur mit Bezug
auf die Lage der anderen Person verstanden werden können. Dass diese Situationen genuin
moralisch sind zeigt Wallace in seinem Text der spannende Perspektiven auf den so schwierigen
Begriff der Normativität eröffnet.