Autokinos liegen an der Peripherie wo die Straßen und Geschichten enden sie sind
Grenzstationen an denen Wirklichkeit und Illusion Enge und Weite ineinanderfließen. Die
Motoren sterben ab doch die Bilder beginnen zu laufen und verbrennen den Treibstoff der
Träume. Menschen sitzen hinter Windschutzscheiben während vor ihren Augen die Geschichten
ablaufen: auf der Leinwand wie im Rückspiegel dessen Reflexe das eigene Gesicht fremd werden
lassen. Und sie ahnen: Die Dinge die du siehst sind näher als du glaubst. Albert Ostermaiers
neue Gedichte erzählen von Momenten da die Filme reißen von Orten wo die Rollen wechseln
von Schnitten ins Bewußtsein und vom Aufblenden der Hoffnungen vor dem Abspann. Sie drehen sich
im Wendekreis des Tachos beschleunigen aus dem Stillstand der Verhältnisse ins Tempo der
Veränderung vom Stau der Gefühle in den Geschwindigkeitsrausch der Sinne: ein gedicht beginnt
in der lobby eines hotels und endet mit der wimper auf einem kotflügel. Und wenn alles gutgeht
die Autos in der nächsten Nacht auf ihre Plätze zurückkehren die Scheinwerferaugen sich
schließen und die Leinwand zu leuchten beginnt dann ist das leben ein kleiner billiger film
den du nicht mehr nachsynchronisieren mußt.