1970 erlebte Thomas Bernhards erstes Abend füllendes Theaterstück Ein Fest für Boris seine
Uraufführung in Hamburg. Die sich anschließenden mehr als 15 Stücke trugen entscheidend dazu
bei im In- und Ausland Thomas Bernhard als den grandiosen Theatermacher deutscher Sprache zu
installieren. Den Höhepunkt seiner Wirkung als Dramatiker erreichte er wenige Monate vor seinem
Tod mit dem Stück Heldenplatz. Die Umstände der Aufführung wie die Aufführung selbst
verwandelten Österreich anläßlich des 50. Jahrestags des Anschlußes Österreichs an das
nationalsozialistische Deutschland in eine Bühne auf der das Weiterwirken des Faschismus
thematisiert wurde. Bernhard triumphierte. Erst nach seinem Tod wurde Elisabeth II.
uraufgeführt - und setzte so eine Reihe von Neuinszenierungen in Gang die bis heute anhält und
Thomas Bernhard zu einem der meistgespielten Autoren auf den europäischen Bühnen macht.