Ein junger Mann flieht aus Theresienstadt. Sein einziges Gepäck: ein Schließfachschlüssel und
ein USB-Stick mit den Kontaktdaten reicher Holocaust-Überlebender die ihn und Onkel Lebo beim
Aufbau eines alternativen Erinnerungsortes unterstützen sollten. Mit »Pritschensuchern« aus der
ganzen Welt jungen Leuten die im Osten nach ihren ermordeten Großeltern forschen hatten sie
eine Kommune gegründet und mit Kafka-T-Shirts Ghetto-Pizza und Therapieangeboten der
offiziellen KZ-Gedenkstätte Konkurrenz gemacht. Als die Behörden die anstößige Institution
niederwalzen lassen verhelfen Alex und Maruska dem Ich-Erzähler zur Flucht nach Minsk. In den
Dörfern und Wäldern Weißrußlands der »Teufelswerkstatt« wo SS-Schergen aber auch der NKWD
gemordet haben soll er bei der Errichtung einer Gedenkstätte unerhörten Ausmaßes helfen.
Verliebt in die schöne Maruska wird er in eine blutige Erinnerungsverschwörung hineingezogen.
Jáchym Topol literarischer Enkel Bohumil Hrabals inzwischen selbst ein Meister der surrealen
Groteske erzählt in seinem dicht und fesselnd geschriebenen Roman vom Kampf um die Erinnerung
die im postsozialistischen Westen an Kommerz und Musealisierung im Osten an der Unzumutbarkeit
des Realen scheitert.