Macunaíma vom Stamm der Tapanhumas lebt faul und sorglos im brasilianischen Urwald. Doch als
sein Amulett verloren geht muss er seiner Sippe den Rücken kehren und ausgerechnet nach São
Paulo in die erstaunliche Millionenstadt wo alles voller Maschinen ist. Der »Held ohne jeden
Charakter« gerät dort in Bordelle Militärparaden und an die Polizei er begegnet Hexen
Guerilleras und menschenfressenden Industriemagnaten. Und bekommt unbedarft wie er ist die
aberwitzigen Sitten seiner Zeit am eigenen Leib zu spüren. »Macunaíma« ist das Hauptwerk des
brasilianischen Modernismus. Mit diesem farben- und formensatten Roman werden die europäischen
Vorbilder 1928 endgültig vom Sockel gestoßen. Die lebenspralle Polyphonie und die Zerrissenheit
des Landes werden hier erstmals mit fulminanter Stimme gefeiert.