Bengt Claasen sitzt im Auto sein ganzes Hab und Gut im Kofferraum. Vor sich auf dem
Armaturenbrett liegt das Halsband seiner verstorbenen Hündin. Dort wo es herunterfällt will
er anhalten und ein neues Leben beginnen. Er fährt so langsam und vorsichtig wie es nur geht
und landet schließlich in Zandschow - einem Nest im äußersten Norden mit einem Feuerlöschteich
im Zentrum. Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem
strengen Wochenplan donnerstags werden zum Beispiel zwanzig Plastikschwäne auf dem Teich
ausgesetzt und sie feiern an ihrer »Lagune« Festspiele unter künstlichen Palmen. Überhaupt:
Mit den prekären Verhältnissen mitten in der Pampa finden sich die Menschen hier nicht mehr ab.
Ihr Zandschow ist Sansibar hier kann man arm sein aber trotzdem paradiesisch leben in viel
Verrücktheit. Mit unbändiger Fantasie und viel Witz erzählt Thomas Kunst in Zandschower Klinken
von einer solidarischen Gemeinschaft die sich am eigenen Schopf aus der Misere zieht - trotzig
und stur frei und eigensinnig. Er entwirft eine Utopie in unserer globalisierten Gegenwart und
findet für sie eine Sprache von bezwingender Musikalität.