Jetzt hütet Noa also Schafe. Um ihren Angstattacken in der Großstadt zu entfliehen und aus
Sehnsucht nach dem einfachen Leben ist sie als freiwillige Helferin auf einen Hof nach
Südfrankreich gekommen. Hier leben Ella Gregor und ihre elfjährige Tochter Jade von ihrer
Herde und dem was sie auf den Äckern anbauen. Doch das wird immer beschwerlicher die Sommer
werden heißer. Auch Noa bemerkt die Risse im Boden und wie wenig Wasser der Fluss führt. Das
Landleben zeigt sich nicht weniger aufreibend als Noas früheres Leben. Und in der
Abgeschiedenheit der Berge holen sie auch die Ängste und inneren Widersprüche ein mit denen
sie bereits zuhause zu kämpfen hatte. In An der Grasnarbe treffen innere und äußere
Landschaften aufeinander die nicht nur durch die Klimakrise ins Wanken geraten. Mirjam Wittig
erzählt davon mit großem Einfühlungsvermögen und starker atmosphärischer Kraft - als ob man die
Berge und Täler vor sich sieht die Schafsglocken hört Trockenheit und Hitze auf der Haut
spürt. Ein aufregendes Debüt!