Pawel ein junger Geschäftsmann der es zu einem bescheidenen Textilhandel gebracht hat
erwacht in einer Trümmerlandschaft. Der Spiegel im Bad ist zerschlagen Tuben Bürsten und
Fläschchen liegen auf dem Boden Kleider sind aus dem Schrank gerissen. Er verläßt seine
Wohnung und fährt durch Warschau getrieben von Unruhe und Angst. Er hat Schulden man ist ihm
auf den Fersen er braucht Geld. Ein Freund Jacek an den er sich um Hilfe wendet entgeht
knapp einem Überfall und ist ebenfalls auf der Flucht. Stasiuk erzählt diese Geschichte aus dem
kriminellen Milieu so unspektakulär wie beklemmend. Ohne Kommentare präzise wie ein
allgegenwärtiges Kameraauge begleitet er seine Protagonisten von Schauplatz zu Schauplatz:
über Bahnhöfe und Magistralen durch Industriebrachen und Hotelruinen wilde Gärten und
aufgeweichte Lehmwege heruntergekommene Innenhöfe und schließlich auf die Dächer hoch über der
Marszalkowska wo die Verfolgungsjagd endet. Sein multipler Erzähler lauscht den Atemzügen der
Großstadt belauert sie wie ein Lebewesen spürt dem Vergehen der Zeit nach und wird Zeuge
eines Mordes. Nach Der weiße Rabe und Die Welt hinter Dukla hat Stasiuk in seinem neuen Buch -
es ist sein neuntes - die poetische Ausmessung der heutigen polnischen Wirklichkeit
weitergetrieben. Hinter allem was geschieht wartet der Stillstand. Das träumerische Wissen um
die Vergeblichkeit jeder Fluchtbewegung gibt dem Roman seinen eigentümlichen Zauber.