Eine Dachkammer in einem abgelegenen Gehöft ist der Raum von Imaginationen und Erinnerungen.
Hier beginnt der Erzähler sein Journal und was er aufzeichnet sind Vorgänge in nächster
Umgebung und in ferner Vergangenheit im Traum und in der Wirklichkeit. Beckers Beobachtungen
streifen die Hügellandschaft seiner rheinischen Heimat wandern nach Berlin und in den
deutschen Osten richten sich auf Bilder der ersten Jahre nach dem Krieg erinnern sich an
einen Karmann Ghia und an lange Fernsehabende daran wie man vor dem Radio saß um Welt zu
empfangen an Möbel und Bilder. Indem sich der Autor seiner Wahrnehmungen vergewissert geht er
ihren Spuren nach reflektiert sie variiert ihre Motive schreibt sie - und damit sein wie das
Leben anderer - fort. In Schnee in den Ardennen vermischt Jürgen Becker die Formen von Tagebuch
Reiseerzählung und Roman. Täuschende Wahrnehmungen ironische Berichte lakonische Mitteilungen
poetische Notate - im Wechsel der Schreibweisen hält er seinen Lesern einen Spiegel vor in dem
jeder sich selbst seine Erfahrungen und Geschichten erkennen wird.