London im Frühling: Während der isländische Vulkan Eyjafjallajökull Aschewolken ausstößt und
der Flugverkehr über ganz Europa zum Erliegen kommt flaniert die Erzählerin mit wachem Blick
durch die Straßen. Über ihr ein strahlend blauer Himmel der den Vulkanausbruch als ferne
Bedrohung unwirklich erscheinen lässt. London ist wieder zu einer Insel geworden auf der nicht
nur die Protagonistin strandet sondern auch der junge obdachlose Zeitungsverkäufer den sie
eines Tages auf der London Bridge kennenlernt. Auf abenteuerlichen Wegen hat Jonathan sich von
der Südküste hierher geflüchtet. Er ist ein begeisterter Geschichtenerzähler und schon bald
entsteht zwischen den beiden Fremden eine eigenartige Vertrautheit. Kaum je hat Gertrud
Leutenegger so sinnlich-farbenfroh erzählt wie in diesem Londoner Frühlingsrausch mit dem
blauen Schaum der Glockenblumen unweit der pulsierenden Weltstadt. Charles Linsmayer Neue
Zürcher Zeitung am Sonntag