In den Jahren 1934 und 1935 hat Simone Weil damals aktive sozialistische Syndikalistin ihre
Erfahrungen in einer Fabrik in einem Tagebuch festgehalten das heute mit Recht zu den
wichtigsten politischen Dokumenten jener Epoche zählt. Neben dem eigentlichen Fabriktagebuch
das 1951 unter dem Titel La condition ouvrière erschienen ist beschäftigt Weil sich in
weiteren Texten aus dieser Periode zwischen 1932 bis 1942 mit der Fabrikarbeit mit der
industriellen Arbeitsorganisation und der Gewerkschaftsbewegung. Es gibt kein vergleichbares
Stück politischer Literatur aus der Arbeitswelt jener Zeit. Das Fabriktagebuch und die mit ihm
verknüpften philosophischen und moralischen Erläuterungen sind zeitlose einprägsame Merk- und
Argumentationstexte der europäischen Arbeiterbewegung. Zu Lebzeiten war Weil in Frankreich nur
einem kleinen Kreis bekannt doch schon kurz nach ihrem Tod verbreiteten sich ihre Schriften
rasant. Ihre philosophischen sozialkritischen und politischen Ideen zählen zu den wichtigen
des 20. Jahrhunderts. Sie hinterließ ein vielfältiges uvre darunter Gedichte Briefe
Tagebücher Polemiken Essays und wissenschaftliche Arbeiten.