Band 2 der Gesamtausgabe enthält Valérys Dialoge und Theaterstücke von 1920 bis 1945. Die
dem Sokratischen Dialog nachempfundenen Streitgespräche vermitteln einen Eindruck der
weitreichenden Interessen Valérys und loten kontrovers Formen künstlerischen Schaffens aus.
Auf die Dialoge folgen die Fragmente Mein Faust das Melodram Amphion sowie
theoretische Schriften zum Theater. Mit seinen unvollendet gebliebenen Stücken des Faust-Zyklus
knüpft Valéry an Goethe an und versetzt die Figuren mit ihrem Streben nach Erweiterung der
rationalen Fähigkeiten und nach totaler Beherrschung von Natur und Welt ins 20. Jahrhundert.
Wie im gesamten Werk Valérys bedingt auch hier die mit philosophischem Gedankengut aufgeladene
Sprache die Neuverhandlung des Stoffes.