Peter Sloterdijk ist einer der bekanntesten und wirkungsmächtigsten Denker unserer Zeit. Seine
philosophischen Zeitdiagnosen und politischen Interventionen sind risikofreudig streitbar und
mindestens so erhellend wie überraschend. Dies konnte man einmal mehr im letzten Jahr
mitverfolgen als er in zahlreichen Interviews über die Pandemie und ihre sozialen politischen
und existentiellen Konsequenzen befragt wurde. Die wichtigsten Interviews und Beiträge liegen
hier nun versammelt vor und dokumentieren einen Lernprozess in dem sich der Ernst der
Situation und die Suche nach angemessenen Deutungen zunehmend ausprägen. Für Peter Sloterdijk
ist die Corona-Krise nicht bloß eine wirtschafts- oder sozialpolitische Zäsur. Sie markiert
vielmehr den »Beginn eines Zeitalters dessen basale ethische Evidenz Ko-Immunismus lautet das
Einschwören der Individuen auf wechselseitigen Schutz«. Dies erfordert eine neue Definition von
Zusammensein eine »veränderte Grammatik unseres Verhaltens« und eine globale immunitäre
Vernunft. Welche Konsequenzen sich daraus für uns ableiten - auch das ist diesen hellsichtigen
zukunftsweisenden Gesprächen zu entnehmen.