»Scheiblettenkind« »Schmuddelkuh« »Assitussi« - das sind nur einige der Schimpfwörter die
sich Eva Müllers Protagonistin immer wieder in ihrer Jugend von Gleichaltrigen anhören musste.
Schimpfwörter mit denen sie die nicht aus privilegierten Verhältnissen stammt ausgegrenzt
wurde und die sie auf ihren Platz verweisen sollten. In dieser autofiktionalen Graphic Novel
erzählt sie ihre Geschichte und die Geschichte ihrer Familie. Sie erzählt in klaren
kraftvollen eindrücklichen Bildern von erstaunlich ästhetischer Vielfalt über die bäuerliche
Herkunft der Großeltern vom westlichen Arbeitermilieu der Eltern über das Aufwachsen in
Unbildung und Armut über soziale Scham den Gestank von Frittierfett über ihre
Billigklamotten mit albernen Aufnähern ihre Entfremdung von ihren Ursprüngen und schließlich
ihre Emanzipation als Künstlerin - und mit dabei ist immer die Schlange Selbstzweifel die
unabhängig von ihrem Erfolg bis heute nicht von ihrer Seite weichen will. »Meine Klasse
schwebte immer über mir. Sie beschämte mich und erinnerte mich daran dass ich in einem Haus
ohne Bücher groß wurde. Sie erinnerte mich daran dass ich eine Person bin deren Eltern nie
ein Kunstmuseum besucht haben und deren Großmutter noch nie das Meer gesehen hat.«