Frauenschönheit wird nicht erst seit "Germany's Next Topmodel" spektakulär in Szene gesetzt und
bewertet. Kommerzielle Schönheitskonkurrenzen ziehen die Menschen seit über hundert Jahren in
ihren Bann. In Deutschland können sie spätestens seit 1909 beobachtet werden. Richtig Fahrt
nehmen sie aber erst in den 1920er Jahren auf während der Weimarer Republik - einer Zeit in
der die Zeitgenoss:innen von der äußeren Erscheinung ihres Selbst und ihrer Mitmenschen
geradezu besessen waren. Die Arbeit untersucht die Schönheitskonkurrenzen zwischen 1909 und
1933 in ihren lokalen regionalen nationalen und transnationalen Vernetzungen und leistet
damit Grundlagenarbeit. Dabei stehen die Frauen als ökonomische Akteurinnen im Mittelpunkt. Die
Untersuchung zeigt dass sie zwar von gesellschaftlichen Normen und patriarchalen Strukturen
abhängig waren es ihnen aber dennoch gelang ihre Handlungsmacht gezielt zu nutzen um
räumlich und sozial mobil zu werden - und Karriere zu machen.