Die enaktive Traumatherapie geht davon aus dass Individuen über ihr Gehirn ihren Körper und
ihre Umwelt konstituiert sind und ein biopsychologisches Organismus-Umwelt-System bilden das
im Wesentlichen darauf ausgerichtet ist seine Existenz aufrecht zu erhalten und als primär
affektives Wesen Dinge zu verstehen. Individuen zeigen ein phänomenales Selbst eine
phänomenale Welt und ihr Selbst-in-dieser-Welt durch selbst- und weltwärts gerichtete
Handlungen. Sie handeln nicht primär kognitiv gesteuert sondern verfügen über Wissen auf der
Basis weltwärts gerichteter sensomotorischer affektbeladener und zielgerichteter Handlungen.
Immer wenn es zur interpersonellen Traumatisierung durch wichtige Bezugspersonen kommt können
Individuen sich in affektiven und beziehungsmäßigen Konflikten verfangen die sich nicht von
selbst lösen können. Traumabezogene Dissoziationen der Persönlichkeit sind gekennzeichnet durch
eine Art von Sinnerklärung die die weitere Existenz des Individuums unterstützt wenn seine
Fähigkeit traumatische Erfahrungen zu integrieren noch nicht hinreichend ausgebildet ist. Was
jedoch als mutiges Bemühen um das Steuern eines traumatisierenden Lebens beginnt kann sich zu
einem späteren Zeitpunkt zu einem ernsthaften Problem auswachsen. Kennzeichnend für die
enaktive Traumatherapie ist die Zusammenarbeit der Organismus-Umwelt-Systeme Patient und
Therapeut. Zusammen bringen sie neue Bedeutungen und adäquate Handlungen hervor - eine
Interaktion die dem Tanzen ähnelt: Man braucht Schrittsteuerung aufeinander Eingestimmtsein
gutes Timing ein Gespür für Balance Bewegung und Rhythmus Mut sowie die Fähigkeit und
Bereitschaft zu folgen und zu führen.