Nicht das Volk sondern die Gesetze herrschen in einer Demokratie - diese Auffassung war im
Athen des 4. Jahrhunderts v. Chr. weit verbreitet. Aber warum stellten die Athener ihre
Demokratie unter den Schutz der Gesetze und warum waren sie bereit sich - anders als noch im
5. Jh. - an die selbst gesetzten Spielregeln zu halten? Dorothee Hasskamp geht mit dieser
Studie völlig neue Wege. Sie beantwortet diese Frage mit dem Hinweis auf ein kollektives
traumatisches Schlüsselerlebnis der Athener: Die Erfahrung einer grausamen oligarchischen
Diktatur und eines Bürgerkrieges sowie die danach erzwungene Amnestie führten zu einer neuen
Rechtsbindung des athenischen Volkes.