Meinungsvielfalt im Judentum ist sprichwörtlich. Dass sich diese aber in Konfessionen und
Parteiungen niederschlägt ist eine Erscheinung die erst mit der Emanzipation einsetzte.
Denominationen haben sich vor allem in Nordamerika etabliert. In Israel wird um das Verhältnis
von Religion und Staat gerungen dort versucht man mit Religion oder Traditionselementen
Politik zu machen. Meinungen treten nun als Verlautbarungen und Parteiprogramme auf die
miteinander rivalisieren. Ein völlig neues Phänomen ist auch ein vielgestaltiger innovativer
Feminismus. Aber auch die altbewährte Philosophie hat sich zu einem in vielen Farben
schillernden Gruppenphänomen entwickelt. Selbst der dezidierte Atheismus und antizionistisches
linkes Judentum schöpfen aus dem Traditionsarsenal. So ist das vernichtete europäische Judentum
bis in die Gegenwart auf Schritt und Tritt spürbar. Band 5 bildet den Abschluss der Reihe
Jüdisches Denken deren Bände schon heute als Standardwerke gelten.