In den deutschen Kriegsdebatten ging es seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch um die Frage
welche Belastungen ein zukünftiger Krieg den Nerven der Bevölkerung abverlangen würde. Im
Ersten Weltkrieg etablierten sich dann Nervenstärke und Nervenschwäche als häufig benutzte
Kampfbegriffe hinzu kam nun die massenhafte Erfahrung von psychischen Versehrungen und deren
Behandlung. Dieser Band lotet das Verhältnis von Nerven und Krieg in der Vor- und
Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs erstmals systematisch aus. Er richtet den Blick sowohl auf
die zeitgenössischen Nervendiskurse wie auch auf individuelle wie gesellschaftliche psychische
Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen.