Es heißt gute politische Ordnungen seien zeitlich stabil. Zugleich behauptet die
philosophische Legitimitätstheorie mit guten Gründen: Legitime politische Ordnungen sind
Ordnungen die auf Akte der Selbstgesetzgebung zurückzuführen sind. Für beständige politische
Ordnungen gilt dies faktisch jedoch nicht - auch dann nicht wenn es sich um liberale
Demokratien handelt: Spätere Generationen finden eine von früheren Generationen geschaffene
konstitutionelle Ordnung vor die sie oftmals nur schwer verändern können. Johannes Müller-Salo
zeigt auf wie die Spannung zwischen Beständigkeit und Selbstgesetzgebung zu lösen ist und wie
das Ideal demokratischer Selbstgesetzgebung auch innerhalb einer beständigen politischen
Ordnung verwirklicht werden kann.