Eduard Bernstein gilt als Vordenker und Begründer der modernen Sozialdemokratie Westeuropas.
Klaus Leesch zeichnet Leben und Werk des deutschen reformjüdischen Sozialdemokraten Bernstein
nach der als Parlamentarier Politiker Journalist Publizist Übersetzer Herausgeber und
Historiker wirkte: Beginnend mit Partei- und Agitationsarbeit im Berlin der 1870er Jahre über
die Zeit als radikaler Chefredakteur der sozialdemokratischen Exilzeitung »Der Sozialdemokrat«
in der Schweiz der 1880er Jahre über den Revisionismus der marxschen Lehre im London des
ausgehenden 19. Jahrhunderts bis hin zu seiner politisch-parlamentarischen Rolle im Kaiserreich
und der Weimarer Republik. Besondere Beachtung findet Bernsteins enges Verhältnis zu Karl
Kautsky ebenso werden seine Freundschaften zu Friedrich Engels August Bebel und Ignaz Auer
beleuchtet. Leesch nutzt neben der umfangreichen Sekundärliteratur den vollständigen
Schriftwechsel und bisher nicht verwendete Archivbestände um ein umfassendes Bild der
Persönlichkeit des Denkens und der Tätigkeit Bernsteins entstehen zu lassen. Diese erste
wissenschaftliche Bernstein-Biographie schließt eine wichtige Forschungslücke zur deutschen und
internationalen Sozialdemokratie.