Der Band gibt einen einzigartigen Einblick in das Gesamtwerk von Eva Kreisky einer Pionierin
der deutschsprachigen feministischen Politikwissenschaft. Bekannt ist sie vor allem für ihre
Theoretisierung von Staat und Bürokratie als »Männerbund«. Methodisch hat sie vermeintlich
allgemeine und (geschlechts-)neutrale Themen und Begriffe der Politik und Politikwissenschaft
konsequent auf ihre androzentrischen Verkürzungen und maskulinistischen Einschreibungen hin
befragt. Eva Kreiskys Werk befasst sich zentral mit den Konjunkturen demokratischer Entwicklung
den Möglichkeiten sozialer Demokratie einerseits ihren Gefährdungen durch Maskulinismus
Neoliberalisierung oder Staatsschwächung andererseits. Die Textauswahl des Bandes orientiert
sich an der Aktualität und Relevanz ihrer Zeitdiagnosen für die Gegenwart. So hat sich Eva
Kreisky schon früh Gedanken über den Zusammenhang von neoliberaler Staatsschwächung und
mafioser Staatlichkeit im post-sowjetischen Russland gemacht oder über den Aufstieg des
Rechtspopulismus in Europa.