Obwohl der Staatssicherheitsdienst der DDR im Januar 1990 auf dem Buchenberg bei Pößneck
(Thüringen) Aktenmaterial über den Schriftsteller Reiner Kunze verbrannt hatte fand sich im
Archiv die vollständige Originalakte von zwölf versiegelten Bän-den zu insgesamt 3491 Blatt
die bis zur Übersiedlung Reiner Kunzes in die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1977 reicht.
Mit einem Bruchteil dieses Materials macht Reiner Kunze sichtbar was wohl wenn überhaupt nur
mit Dokumenten und nur in dieser »Brechung« sichtbar gemacht werden kann. Dieses Buch ist die
Dokumentation eines Lyrikers der »nicht geeignet« war einen Decknamen zu tragen und deshalb
in einem Operativ-Vorgang mit dem zynischen Deck-namen »Lyrik« zermürbt werden sollte. Dieses
Buch überführt und es liegt an uns den Überführten ob wir bereit sind uns der Wirklichkeit
zu stellen.