Liebe und Tod  Hoffnung und Niederlage  Schuld und Angst - Josef Haslinger behandelt in seinen
beiden Novellen die großen Themen des Menschseins. Mit ihrer leisen  scheinbar kunstlosen
Sprache graben sich Lebensgeschichten und Milieuschilderungen tief ins Bewußtsein ein. In der
Novelle 'Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek' reist ein von Demütigungen gezeichneter Mann
zum Begräbnis des Vaters in das Waldviertler Heimatdorf. Aus den Anekdoten und Erinnerungen der
Mutter sowie der zahlreichen Trauergäste erfährt er Einzelheiten  die nicht nur Leben und
Selbstmord des Vaters verständlich machen  sondern auch die eigene Biographie in ein neues
Licht rücken. Erzählt wird die ergreifende Geschichte des Kleinhäuslers Ignaz Hajek  der durch
Verzicht und Entbehrungen eine alte (Liebes-)Schuld abgetragen hat  und die seines Sohnes Josef
dem sich in der schmerzhaften Konfrontation mit der wahren Herkunft die Chance eines Neuanfangs
auftut. Im ländlichen Waldviertel spielt auch die Novelle 'Die mittleren Jahre'. Sie erzählt
die Geschichte des Bauern Gruber  der nach einem mühseligen  der Bewirtschaftung des Hofes und
seiner achtköpfigen Familie gewidmeten Dasein knapp fünfzigjährig an Krebs stirbt. Sein Kampf
erst um Wohlstand  dann um das Überleben  sein quälendes Gefühl  gescheitert zu sein 
erschließen sich durch eine kunstvolle Verschränkung der Zeitebenen.