Über den Holocaust ist viel geschrieben worden aber die wichtigste Frage ist bis heute nicht
beantwortet: Wie waren all die ganz normalen Männer gutmütigen Familienväter und harmlosen
Durchschnittsmenschen imstande massenhaft Menschen zu töten? Es gab keine Personengruppe die
sich der Aufforderung zum Morden verschlossen hätte weshalb Erklärungsansätze die sich auf
die Persönlichkeiten der Täter ihre Charaktereigenschaften ihre psychische Verfassung richten
nicht weiterführen. Harald Welzer untersucht Taten aus dem Holocaust und anderen Genoziden in
ihrem sozialen und situativen Rahmen und zeigt wie das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer
Arbeit werden kann die erledigt wird wie jede andere auch. Mit seiner sozialpsychologischen
Studie öffnet sich eine Perspektive auf die Täter die auf beunruhigende Weise erhellt wie
Tötungsbereitschaft erzeugt wird und wie wenig unseren moralischen Überzeugungen zu trauen
ist.