In seinem vielbeachteten Buch Opa war kein Nazi hat sich Harald Welzer auf der Basis von
deutschen Quellen mit Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis befasst. In der
vorliegenden Studie erweitert er den Blick und fragt welche Spuren der Zweite Weltkrieg und
der Vernichtungsfeldzug der Nationalsozialisten im europäischen Gedächtnis hinterlassen haben.
In diesem Buch wird erstmals untersucht wie dort die Erfahrung von Krieg Kollaboration
Komplizenschaft und Verfolgung zwischen den Generationen weitergegeben wird und welche Gestalt
die Kriegserinnerung heute in verschiedenen europäischen Ländern annimmt.Dabei wird zum einen
deutlich dass das Bild von den deutschen Wehrmachtssoldaten in den untersuchten Ländern
positiver ist als es aus deutscher Sicht zu erwarten wäre. Zugleich wird aber überraschend
klar wie sehr der Antisemitismus das Geschichtsbewusstsein auch der Angehörigen der
Nachkriegsgenerationen bis heute prägt. Insgesamt zeigt das Buch amBeispiel von Dänemark
Deutschland Holland Kroatien Norwegen der Schweiz und Serbien welche Rolle Krieg und
Besatzung heute für ein europäisches Gedächtnis spielen.