Ottla 1892 geboren war die jüngste von Kafkas Schwestern. Sie setzte unterstützt von ihrem
Bruder aber gegen den Willen der Eltern eine eigene Berufswahl und die Heirat mit einem
tschechischen Christen durch. Während der Nazizeit ließ sie sich scheiden um die Karriere
ihres Mannes nicht zu gefährden kam nach Theresienstadt und meldete sich dort Anfang Oktober
1943 freiwillig als Begleiterin eines Kindertransportes nach Auschwitz. In den Briefen an Ottla
ist ein neuer Kafka zu entdecken ein zärtlicher hilfreicher und oft witziger Bruder ein
guter Gefährte. Kafka hat über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren bis zu seinem Tod an
Ottla geschrieben jenem Menschen dem er als einzigem ganz vertraute.