In der europäischen Literatur sind die Sagas einzig: nirgendwo als auf Island entstand eine
solch spannende in der Volkssprache abgefasste Prosaliteratur. Dashiel Hammet hat auf ihre
Dialoge gelauscht Borges bewunderte ihren zynischen Realismus und ihre Gegenwärtigkeit
verblüfft: betritt man heute die Landschaft ihrer Schauplätze scheinen nur die alten Helden zu
fehlen. Die 64 Sagas der S. Fischer Edition die 2011 anlässlich Islands Ehrengast-Auftritt
zur Frankfurter Buchmesse erschienen sind erzählen vom Leben der ersten Siedler auf Island
von der Landnahme ihren Hofgründungen Familienfehden und Rechtsstreitigkeiten - und natürlich
von ihren Fahrten die nach Schottland England und bis nach Rom führten und nicht zuletzt zu
dem legendär rauen Ruf der Isländer beitrugen denn es ging dabei nicht immer friedlich zu.
Eine Neuübersetzung wie diese - vorgelegt von den besten literarischen Übersetzern und
wissenschaftlich ediert von führenden Skandinavisten - schließt eine lange als schmerzlich
empfundene Lücke. Islands wichtigster Beitrag zur Weltliteratur wird damit dem deutschen
Lesepublikum neu zugänglich gemacht. Die bekannten Sagas wie die von den Menschen im Laxárdal
oder von dem großen Helden Grettir fehlen ebenso wenig wie die bekannten Sagas z. B. »Die Saga
von Brennu-Njáll« sowie die Sagas von Vinland und Grönland die von der ersten europäischen
Entdeckung Amerikas berichten. Die literarisch akzentuierten Neuübersetzungen liegen in vier
Bänden vor. Die Herausgeber sind Klaus Böldl (Kiel) Andreas Vollmer (Berlin) und Julia
Zernack (Frankfurt Main). Es übersetzen Klaus Böldl Wolfgang Butt Thomas Esser Tina Flecken
Johannes Heimeroth Ursula Gieger Mathias Kruse Kristof Magnusson Kurt Schier Sabine
Schmalzer Andreas Vollmer Betty Wahl Laura Wamhoff Karl-Ludwig Wetzig.