In Anlehnung an die heilige Teresa von Ávila soll RAF-Terroristin Gudrun Ensslin ihre
Mittäterin Ulrike Meinhof auf den Namen »Theres« getauft haben. Steve Sem-Sandberg greift dies
auf um dem Menschen Ulrike Meinhof näherzukommen. Er stellt die Frau in den Mittelpunkt: die
Flüchtlingstochter die früh ihre Eltern verloren hat die Mutter zweier Kinder die engagierte
Journalistin die auf der Suche nach politischer Wahrheit und im Drang etwas zu verändern
immer tiefer hineingerät in einen Strudel aus Terror und sinnloser Gewalt. In einer Mischung
aus dokumentarischem Roman und fiktionalem Psychogramm spürt Sem-Sandberg diese andere Ulrike
Meinhof die sich hinter Pamphleten und Flugblättern verbirgt auf und erzählt eine Biographie
voller Gegensätze. Seine eindringliche Sprache lässt den Leser in den Kopf einer getriebenen
Frau und ins Innerste eines gezeichneten Landes blicken.