Ein philosophisches Plädoyer für einen ganz anderen Umgang mit der Natur Die neuzeitliche
Naturwissenschaft beginnt mit dem Verzicht auf die Frage nach der Zielgerichtetheit natürlicher
Prozesse. Naturbeherrschung setzt dann ein wenn in natürliche Prozesse eingegriffen wird und
dies auf Grund der Einsicht in kausalgesetzliche Bedingungszusammenhänge geschieht. Dem
neuzeitlichen Typus von Wissenschaft entspricht diese Naturbeherrschung: »Eine Sache kennen
heißt wissen was man mit ihr machen kann wenn man sie hat« schreibt Thomas Hobbes. Aber
ist die Natur eine Sache? Kennen wir nicht einen ganz anderen Umgang mit der Natur? Primär ist
Natur kein Herrschaftsobjekt sondern unser Zuhause. Natürliche Lebewesen sind kein
Verwertungsmaterial sondern Mitgeschöpfen - sie selbst sind zeitlebens auf etwas aus.
Überhaupt gehört die Sicht dass die Natur zielgerichtet ist zur Menschlichkeit des Menschen
und hat eine lange philosophische Geschichte. Die Kenntnis dieser Geschichte ist geeignet
szientistische Vorurteile zu zerstören und der natürlichen Naturbetrachtung ihr Gewissen
zurückzugeben.