Georg-Büchner-Preis 2025 'Frau Ministerin ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sohn.' Ein radikal
gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Mit
einer Sprachkraft die Staunen macht erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin Ursula Krechel
von symbiotischer Mutterschaft von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt.
Mit seiner Mutter sprechen zu müssen ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen.
Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden.
Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation? Will sie etwa
einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike die sie für den
Unterricht aufbereitet nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält
längst nicht alle Fäden in der Hand denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen
sie angezettelt der sie in die Rolle der Patientin zwingt. In ihrer Ohnmacht wenden sich beide
Frauen an die Justizministerin - ohne zu ahnen in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin
damit bringen. Ursula Krechel schreibt in ihrem hoch politischen und stilistisch herausragenden
Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen - von einer römischen Kaisermutter zu einer
Studienrätin von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es
ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt die ihnen physisch und psychisch
zugemutet wird. 'Niemand erzählt so formbewusst wie Ursula Krechel.' Andreas Platthaus FAZ
'Mit ihr zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine Autorin aus die in ihren
Gedichten Theaterstücken Hörspielen Romanen und Essays den Verheerungen der deutschen
Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt. [...] Das
Thema der Selbstbehauptung Wiederentdeckung und Fortentwicklung weiblicher Autorschaft zieht
sich als roter Faden durch ihr gesamtes Schaffen.' Jury des Georg-Büchner-Preises