Navid Kermani sieht das Ende des Westens wie wir ihn kannten gekommen - und hofft auf Europa
oder Teile davon. Hat sich die Vorstellung eines moralischen Fortschritts der Menschheit
angesichts des katastrophalen Stands der Dinge erledigt? Nicht unbedingt meint Axel Honneth.
Helmut Müller-Sievers und Greg Laugero haben sich Christian Meiers epochales Athen -Buch zur
Lektüre vorgenommen und staunen wie sehr vieles darin an die amerikanische Trump-Gegenwart
erinnert. In ihrer Rechtskolumne erläutert Marietta Auer was zweckwidriges Recht ist. Und
sie hat auch ein gutes oder eher schlechtes Beispiel dafür: das so heftig umstrittene
Wiss(enschafts)ZeitV(ertrags)G(esetz). Was hat das einst reiche Venezuela nur so ruiniert?
Rachel Nolan kann nach der Lektüre neuerer Bücher zum Thema nicht alles aber doch so manches
erklären. Jürgen Osterhammel erinnert an den von Joseph Nye formulierten Begriff der "Soft
Power" zu einem Zeitpunkt zu dem sich die US-Regierung von jedem Anspruch darauf gründlich zu
verabschieden scheint. Aus eigener Erfahrung kann der Soziologe Stefan Kühl schildern warum
Expertenkommissionen selten zu überzeugenden Ergebnissen kommen. Susanne Neuffer bekommt es mit
dem Erinnern und dem Vergessen zu tun und mit Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen
Zeit . In Auszügen aus Marius Goldhorns neuem Roman Die Prozesse geht es um reale und virtuelle
Wirklichkeiten. Und Anke Stelling sagt in ihrer Kolumne nur so viel und sicher nicht wer.