In den Aristipp seinen großen Altersroman münden alle Themen ein die Wieland in seinem
weitverzweigten Gesamtwerk anspricht. Mit der Form des Briefromans gelingt es ihm ein reiches
Panorama der Antike zu entfalten und den Leser unmittelbar als Adressat einzubeziehen. »Hier
sind Philosophie und Weltgenuß durch eine kluge Begrenzung so heiter und wünschenswert
verbunden daß man sich als Mitlebender in einem so schönen Lande in so guter Gesellschaft zu
finden wünscht« schrieb Goethe im Nekrolog Zu brüderlichem Andenken Wielands 1813 über den
Aristipp. Das Werk bald nach seinem Erscheinen in sämtliche Weltsprachen übersetzt wurde als
großer 'Geschichtsroman' gefeiert. Die neue Edition von Aristipp und einiger seiner
Zeitgenossen stellt die erste kommentierte Ausgabe des Romans in diesem Jahrhundert dar und die
erste umfassend kommentierte Ausgabe des Romans überhaupt.