Was verbindet uns mit denen die vor uns kamen? Mit einem heimlich geschlachteten Schaf
beginnt der Blick in die Innereien einer Familie. Hier rührt die Urgroßmutter das Blut für die
Würste der Großonkel schläft fünfzehn Jahre lang und die Großmutter stiehlt nachts die Ziegel
vom Dach. Am Ende steht die Urenkelin Alma und fügt die Einzelteile der Familiengeschichte
zusammen: vom kargen Alltag auf einem Bauernhof an der Nordsee über den Krieg und den Neuanfang
fern der Heimat bis in die Gegenwart in der die Großmutter ins Heim muss und Alma versteht
dass sie das letzte Glied in der familiären Kette ist. In kurzen virtuos verdichteten Passagen
entfaltet Anna Maschik einen ganzen Kosmos - die Familie als ein großer Resonanzkörper in dem
die Prägungen widerhallen über die Generationen hinweg. Es ist eine Geschichte von bevorzugten
Geschwistern vom Scheitern am Schlaf und an der Sprache von der Verwandlung in ein Möbel
einen Wolf einen Zitronenbaum. Lakonisch und voll schwebender Magie erzählt sie davon was
Vorbestimmung ist und ob man ihr entkommen kann.