Das Verhältnis von Tschechen und Deutschen in der Ersten Tschechoslowakischen Republik
(1918-1938) ist ein anspruchsvoller Gegenstand für historische Untersuchungen. In dieser Arbeit
wird die Geschichte des deutschen Aktivismus rekonstruiert der sich nach der
tschechoslowakischen Staatsgründung als staatsloyale und auf nationale Verständigung gerichtete
politische Richtung in einigen deutschen Parteien etabliert und sich vom staatsverneinenden und
verständigungsunwilligen deutschen Negativismus abgesetzt hatte. Die Anfänge des Aktivismus
die Regierungsmitarbeit aktivistischer Parteien ab 1926 der Behauptungskampf der Aktivisten
gegen Henleins Sudetendeutsche Heimatfront Sudetendeutsche Partei nach 1933 ein letztes
nationalpolitisches Abkommen zwischen den Aktivisten und der Regierung im Februar 1937 sowie
das Scheitern des Aktivismus im Jahre 1938 bilden die Schwerpunkte der Darstellung.