Die Oper Król Roger (1918-1924 Uraufführung 1926) bildet das künstlerische Credo des
polnischen Komponisten Karol Szymanowski (1882-1937) der nach anfänglicher Zusammenarbeit mit
seinem Cousin Jaroslaw Iwaszkiewicz (1894-1980) - einer zentralen Gestalt der polnischen
Dichtung des 20. Jahrhunderts - das Libretto in eigener Regie umformte. Im Einklang mit der
Ausrichtung der jüngeren Opernforschung beschäftigt sich diese Studie gleichwertig mit der
Genese von Libretto und Komposition so daß Szymanowskis (lebens)philosophische Überzeugungen
ebenso zur Darstellung gelangen wie seine individuelle Interpretation der polnischen
Sprachvertonung und seine außerordentlich komplexe Orchesterpalette. Wie zahlreiche
Wiederaufführungen der Oper in den letzten Jahrzehnten belegen besitzt die von Szymanowski
realisierte Synthese von szenischer Statik und extrem ereignisreicher Orchestertextur eine
besondere theatrale Qualität.