Diese Arbeit wurde mit dem Karl Heinz Ditze-Preis der Universität Hamburg ausgezeichnet. Obwohl
Gustav Mahlers Entwurf zu einer Zehnten Symphonie im Particell durchgehend ausgeführt ist
galten große Teile des Instrumentalwerks lange als skizzenhaft und unfertig. Die gründliche
Analyse des Notentextes zeigt nun dass die Form aller fünf Sätze wie auch der Gesamtanlage
symphonisch ausgestaltet ist. Mahler entwickelte in diesem Werk nicht nur seine motivische
Variantentechnik weiter sondern hat auch - mehr noch als in der Neunten Symphonie - in
rhythmischer harmonischer und formaler Hinsicht Teil am Aufbruch der musikalischen Moderne um
1910. Durch die Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte und die Einbeziehung zahlreicher
bislang unbekannter Quellen können außerdem biographische Bezüge und der Gehalt der Komposition
genauer interpretiert werden. Im dritten Teil des Buches wird schließlich die gesamte
Rezeptionsgeschichte des Werkes dargestellt - von den ersten Aufführungsbemühungen Alma Mahlers
bis hin zu einem Vergleich der insgesamt sechs mittlerweile öffentlich aufgeführten
orchestralen Gesamtfassungen.