Das reformatorische Schriftprinzip gilt vielen als nicht mehr tragfähig. Grund dafür ist die
Loslösung der Schriftautorität von ihrer kritischen und heilsamen Wirkung in Gesetz und
Evangelium. Dagegen weisen die Aufsätze dieses Bandes Wege zu einer Wiederentdeckung der
lebensgestaltenden Kraft der Schrift als Kanon und Sakrament. Dies geschieht in
Auseinandersetzung mit theologischen Ansätzen die selber die Relevanz der biblischen Botschaft
gewährleisten wollen und Gefahr laufen das äußere Bibelwort in seiner Widerständigkeit zu
überspringen. Auch die Ethik lebt von Grundlagen die sie nicht schaffen kann. Gerade in der
Debatte um Freiheit und Nachhaltigkeit erweist sich die biblisch-reformatorische
Schöpfungstheologie als wichtiges Korrektiv in verschiedenen sozialethischen Kontexten.